Deutsche Häuser relativ preisgünstig

Auch der europäische Vergleich zeigt: Trotz zuletzt wieder gestiegener Preise bei Immobilien sind wir in Deutschland von der Gefahr einer Preisblase weit entfernt. Wie LBS RESEARCH nach Auswertung einiger Staaten mit landesweiten Preisdaten mitteilt, kosteten Einfamilienhäuser 2011 fast überall deutlich mehr als in Deutschland. Luxemburg ragt mit einem Durchschnittspreis von knapp 540 000 Euro klar heraus. Aber auch in den unmittelbaren Nachbarländern Belgien, Niederlande und Frankreich liegen die Preise für Eigenheime zwischen gut 280 000 und 330 000 Euro, also 35 bis fast 60 Prozent höher als hierzulande.

In keinem der Vergleichsländer hat es nach Angabe von LBS RESEARCH große Immobilienpreiskorekturen gegeben. Deshalb sind die Objekte etwa in den Niederlanden und Großbritannien – bis in die 90er Jahre hinein noch die großen „Vorbilder“ für preisgünstiges Bauen – nach einem mehr als zehnjährigen Auftrieb immer noch über 20 bis 40 Prozent teurer als hierzulande. Deutschland dagegen, vor gut anderthalb Jahrzehnten noch „Europameister“ bei den Hauspreisen, hat über viele Jahre ein absolut stabiles Preisniveau bewahrt.

Generell zeigt sich, dass vor allem wirtschaftliche Faktoren einen markanten Einfluss auf die Wohnimmobilienpreise haben. Die Suche nach sicheren Anlageformen und historisch günstige Finanzierungsbedingungen sprechen vor allem für die Investition in eigene vier Wände. In Deutschland kommt als weiterer Faktor hinzu, dass Interessenten immer noch vor allem im Gebrauchtimmobilienmarkt auf ein relativ breites Angebot mit günstigen Objektpreisen treffen. Dies macht deutlich, dass bei verbesserten Wirtschafts-und Beschäftigungsperspektiven im deutschen Wohnungsmarkt eher Potenzial für eine weitere Aufwärtsentwicklung zu sehen ist als etwa eine Gefahr des Rückschlages bei Nachfrage und Preisen.

PREISE FÜR EINFAMILIENHÄUSER

Angaben in 1.000 Euro, Stand 2011

LUXEMBURG 539
BELGIEN 331
NIEDERLANDE 302
FRANKREICH 284
GROßBRITANNIEN 258
DÄNEMARK 215
DEUTSCHLAND 210